Heute ist so einer der Tage, die einen wirklich herausfordern und gleichzeitig schon wieder zum lachen bringen - wenn man es schafft, die Wahrnehmungsebenen zu wechseln ;)Als der Taxifahrer, der mich zum Flughafen bringen wollte, mich heute früh morgens fragte, ob ich denn heute Abend wiederkommen würde, erwiderte ich frohen Mutes: Nein, erst in 16 Tagen :) Er war glücklich, dass ich mit dem Taxi fuhr, weil er nämlich Nachtschicht hatte, in der Nähe vom Flughafen wohnt und sich eine Fahrt dorthin wünschte, damit dann direkt nach Hause und schlafen kann... und bedankte sich ausdrücklich für meine Taxibestellung.Am fast leeren Schalter musste ich feststellen, das mein Koffer übergewichtig war. Das Umpacken in das extra nicht vorhandene Handgepäck bescherte mir einen nur 18.5kg Koffer und leider eine knapp 8Kilo Handtasche + Notebook samt Zubehör + viel zu dickem Mantel (man weiss ja nie) über'm Arm. Im Scanbereich musste ich direkt noch meine umständlichen weil Stiefel ausziehen, weil sie gepiept hatten. Endlich angekommen an Gate C08 (nachdem ich vergeblich, weil war mein Sitzplatz nicht das Gate, A16 gesucht hatte), schickte man mich zu Gate C04 weiter (unterwegs entdeckte ich zum allerersten Mal diese kleinen schicken Handköfferchen-Wägelchen, die aus der Schlepperei einen gemütlichen Spaziergang machten).Das Boarding zog sich ziemlich lang hin, und auf einmal hieß es: Wegen eines Streiks des Flugpersonals ist unser Flug gecancelt - wir mögen doch bitte um 14.00h (also fünf Stunden später) wieder kommen, für den Flieger um 14.45h.Nachdem ich langsam akzeptierte, das mein heutiger Arbeitstag keine Einnahmen bringen würde, weil leider nicht vor Ort, fuhr ich vorübergehend nach Hause. In der S-Bahn kam prompt die Durchsage, dass der Zug nur von A nach B fahren würde (das lag Gott Sei Dank auf meiner Strecke), weil Kabelbrand. Inzwischen war mir sowieso schon wieder eher zum Lachen zu Mute, und die Sonne schien auch, also nutzte ich die Gelegenheit, ein paar noch unerledigte Sachen von meinem SonnenFensterbankBalkon in Angriff zu nehmen und außerdem in Gedanken einen Brief an TuiFly zu formulieren, der meine Rechnung für den heuten Arbeitstag enthielt. Den großzügigen Gutschein über 15€ tauschte ich in Miniaturweinflaschen. Noch hatte ich Hoffnung, wenigstens um 18h am Hafen in Lindau mit dem Team zu sitzen und den Sonnenuntergang genießen zu können...Um 14h hieß es, das unsere Maschiene im Anflug sei. LangeRedeKurzerSinn: Unser Flugstart verzörgerte sich ein weiteres Mal und als ich endlich in Memmingen landete, gab es vor Ort keine Taxis, so dass ich auch die nächste ZugWeiterfahrtsGelegenheit an den Bodensee verpasste. Der Flughafen in Memmingen ist übrigens sehr charmant - statt Lärm und Autoabgase riechts nach Landleben und Kuhwiese. Die Bodeneinweiser freuen sich, das endlich was los ist und die Dorf-Umgebung schaut zum Nachmittags-Kaffee-Trinken auch mal vorbei, im Imbiss am Maschendrahtzaun.Der Flieger parkt quasi direkt vor der Tür, einen Bus braucht man nicht: Ein echter Drei-Wetter-Taft-Flughafen (wenn man den Wind aus Hamburg mitbringt). Selbst wenn ein Taxi da gewesen wäre, 10 Min. zum Bahnhof wären utopisch gewesen, erstens weils mind. 3 Minuten gemächlicher zugeht, zweitens weil Ostern quasi schon gestern angefangen hat (alles katholisch hier unten) und drittens weil unserer Fahrer Rentner und daher per se schon mal ein GANZ entspannter (sympathischer) Zeitgenosse. Das Taxi teilten wir uns zu dritt, platzmäßig, so eine Odysee verbindet, und bezahlt hats ein mir unbekanntes Unternehmen, das seinen Mitarbeitern trotz Krise noch eine geordnete Heimfahrt spendiert (wird mit den zusätzlichen Krisen-Überstunden gegen gerechnet). Am Memminger „Hauptbahnhof“ zog es mich wieder direkt in die Sonne und endlich fanden Schmucker (mein notebook) und mein Sony und mein bcbs-shirt die angemessene Aufmerksamkeit. Zum Twittern trank ich eine der TuiFly gesponsorten Miniweinflaschen, genoss die Zigarette 3 Meter neben dem Rauchergefängnis (Ihr wisst schon: Das gelbe Bahnhofs-Quadrat-auf-Stein, einmal links, einmal rechts und mit ein bisschen Glück auch noch mal in der Mitte) und stellte fest, das ich den Tag bis dato eigentlich wirklich … irgendwie … knülle ... fand.
Nun sitze ich im Zug nach Lindau, habe tatsächlich Internet und hoffe, schneller als der Sonnenuntergang zu sein... Ich weiß, eine Hundefoto passt jetzt nicht wirklich zur Story, aber meine Kamera ist irgendwo im Riesenkoffer vergraben... und das war noch frisch über :)
Es grüßt Euch Eure marymi :)