Seit einigen Monaten leb ich nun schon
– auf besonderen Wunsch eines inneren Teammitglieds – ein relativ
unaufgeregtes, meistens zurückgezogenes und insgesamt ziemlich
braves Leben. Zweimal in der Woche arbeite ich in einem kleinen Büro,
als Grafikerin und GF-Assistentin. Mein neues Zimmer im Karoviertel
verstaubt zwischenzeitlich, weil ich hauptsächlich in meinem neuen
Garten auf dem gefühlten anderen Pol des Stadtkerns wohne – man
könnte fast sagen, im Stadtland. Bis auf alle zwei Wochen, wenn ich
dort im Karoviertel meinen Coachie betreue. Ansonsten fröhne ich
meinem Hundesport-Hobby und mein Arzt hat eine strange Kombie aus
einerseits grenzwertig wenig Körpergewicht und andererseits
grenzwertig wenig Funktion der Schilddrüse festgestellt (strange
deshalb, weil Schilddrüsenunterfunktion Gewichtszunahme zur Folge
hat – und mein geringes Körpergewicht eher eine
Schilddrüsenüberfunktion vermuten lässt. Unterfunktion und
geringes Körpergewicht passen nicht so richtig zusammen).
Der wunderschöne Baum auf unserem HundeSportPlatz im Herbst c:marymi |
Erstaunlicherweise lebe ich grad das
Leben, welches ich mir genauso bewusst und willentlich kreiert habe,
vor 6 Monaten. Erstaunlich, weil es insgesamt und im Gesamtpaket
betrachtet ziemlich schnell und relativ reibungslos passiert ist. Und
auch die Baustellen sind inzwischen kleiner bis abgebaut.
Besondere Vorkomnisse gab es in dieser
Zeit keine. Hier und da mal eine kleine Erkenntnis. Ansonsten
weitestgehend gefühlte Unbeteiligtkeit in Bezug auf energetische und
bewusste Evolution. Mir gehts zufrieden. Erfüllung ist was anderes,
steht aber grad nirgendwo auf dem Plan – ich vermisse es also nicht
wirklich. Und trotzdem schleichen sich seit kurzem wieder ein paar
Fragen durch die Hintertür, die ich nicht beantworten kann. Fragen
nach “was gibts sonst noch?” und “wo möchte ich das meine
Reise hingeht?” und Ihr wisst schon.
Gemüsebeet anlegen bei "Blue Kate" c:marymi |
Und dann ist mir vor zwei Tagen,
aufgrund eines kommenden abschliessendem Ereignisses, das Gefühl
gekommen “ich bin frei”. Das war seltsam, weil ich vorher nicht
das Gefühl hatte, irgendwie groß an etwas gebunden zu sein. Es war
auch nicht so richtig ein Gefühl... eher eine “neutrale”
Tatsache, die auf einmal unerwarteter Weise da war. Ich habs mal so
hingenommen. Und heute (also gestern – da ich den Eintrag einen Tag
später poste) war ein seltsamer Tag. Der immerhin dazu führte, mal
wieder einen Blogpost zu schreiben. Ich war mit meiner heutigen
Arbeit, dem ganzen Tag eigentlich, ausgesprochen glücklich und
zufrieden. Es war u.a. einer der Tage, an dem einem wieder klar ist,
was der Unterschied zwischen Können und Talent ist. Zwischen “gut”
und einzigartig. Zwischen “Kann” und “Ist”. Zwischen so-Sein
und Sein also ;)
Abends, zurück in meinem Garten,
lümmelte ich mich in mein Bett, inzwischen wieder gedankenbefreit
und entspannt vorm Fernseher. Und auf einmal hatte ich das Gefühl,
es gibt was zu feiern (diese Art von Gefühl hab ich nicht mal an
meinem Geburtstag – na gut, als ich die Begleithundeprüfung
erfolgreich überstanden hab, aber das war mehr ein “uff,
geschafft” und “Spannungsentladung”). Interessanterweise hatte
ich beim Einkaufen spontan einfach so einen Prosecco mitgenommen
(absolut untypisch seit mind. 6 Monaten, so ohne Grund. Aber der Tag
begann eh schon völlig untypisch.). Kaum war der Gedankenblitz da
war er auch schon wieder weg. Nicht zu kriegen und festzunageln.
Stattdessen um einiges später und auch das glasklar, “es hat sich
was verschoben”. Die Mühe herauszufinden, was jetzt genau, hab ich
mir direkt gespart. Es ist so, als ob ich irgendeine Spur gewechselt
habe. Einfach so. Auch das alles völlig unaufgeregt. Wie eine
Beobachtung aus dem Off, die sich kurz mal meldet, um mich zu
informieren.
Irgendwie hab ich das Gefühl, der
Winter kann kommen.
Es grüßt Euch,