Samstag, 21. Juni 2008

Telepathische Experimente und TestosteronVerirrungen

Wieder in Hamburg, hab ich mir gleich mal eine Bronchities eingefangen - schon die zweite in zwei Monaten. Nicht gut... oder vielleicht auch doch, wer weiß. Neulich las ich in der Zeit, dass die DNA doch kein unveränderlicher Bauplan und Gesundheit ein instabiler Zustand ist, das wir Menschen turboEvolutionieren und dass ich (und Du) viele bin.

Besonders gefiel mir die ehrliche und direkte Aussage eines Genetikers:
»Im Rückblick waren unsere damaligen Annahmen über die Funktionsweise des Genoms dermaßen naiv, dass es fast schon peinlich ist«. Gerne hätte ich eigentlich einen Genetiker auf dem EvolutionCamp...


Das kleine Städtchen Solothurn in der Schweiz c:marymi

Neulich habe ich mit meiner NeuroFreundin ein kleines Experiment gemacht. Teleathische Übermittlung von kurzen Ansagen ("Anrufen bitte!", "Mary ist in Hamburg" etc.) sind in meinem Freundeskreis mittlerweile üblich, ab und zu kommt es schon mal zu Mißverständnissen, aber im Großen und Ganzen funktionierts. Aber wie ist es, wenn man sich telepathisch ganz normal unterhält? Das hat mich schon immer interessiert. Das es grundsätzlich funktioniert war klar, aber ob ich das kann?

Ich saß also grad in Seligenstadt und hatte ein paar Ideen zum Thema "Schulevolution" und mailte nebenbei meiner Freundin in Hamburg, die meinte: okay, lass uns mal soulstormen, um halt sechs. Irgendwie war klar, dass wir das telepathisch probieren würden. Und es funktionierte, sensationell! Die meiste Zeit war ich am quatschen, erzählte von meinem Aufenthalt in Seligenstadt, von der Idee und unser Gespräch endete in einer etwas chaotischen Bilderflut. Wie eine Art Diashow in der Bilder aus ihrer Vision und Bilder aus meiner Vision sich mischten und in schneller Folge abliefen. Ihre Aussagen und Antworten erhielt ich ebenfalls als Bilder oder inneres Gefühl, also nicht verbal. Zwischendurch klingten sich noch ein paar andere mit ein, die uns zu beobachten schienen - allerdings weiss ich nicht, ob ihnen das bewusst war, ich denke, eher nicht.

Wir unterhielten uns ca. 20 Min., in denen wir eine sehr große Menge an Informationen austauschten (mehr, als man es in zumindest ganz "normalen" Gesprächen tut). Um sechs telefonierten wir. Es stellte sich heraus, dass wir die Infos irgendwie "zeitversetzt" ausgetauscht hatten. Wir konnten es kaum glauben: Meine Freundin erzählte mir alles, was ich ihr vorher übermittelt hatte und stimmte exakt! Obwohl einiges davon wirklich ziemlich komplex war. Auch das, was von ihr bei mir ankam, war identisch mit dem, was sie mir versuchte zu übermitteln. Faszinierend :)



Kirche in Solothurn c:marymi

Was etwas in die Hose ging, war meine spätere telepathische Übermittlung, wann genau ich in Hamburg ankommen würde, ich "sagte" Mittwoch und sie verstand Samstag. So kam ich also an und fragte meine LöwenFreundin, ob ich bei ihr nächtigen könnte.

Endlich ein PublicViewing in Hamburg! Das letzte EM Spiel mit deutscher Beteiligung hatte ich in der Schweiz gesehen - die Kommentatoren waren ziemlich langweilig und die Zuschauer sehr zurückhaltend. Wir kamen gut gelaunt nach Hause... und fanden einen sehr bedröbbelten Sohn vor. Nach energischer Nachfrage, was denn los sei, erfuhren wir von ihm eine RomeoUndJulia Story im Jahr 2008. Involviert war eine waschechte Rappergang, für die Schlägereien aus Spaß scheinbar normal sind. Macht, Kontrolle und falschverstandenes Testosteron. Da saßen wir zwei Mädels dann zusammen mit dem Sohn und überlegten uns schlaue Strategien, wie mit der Situation umzugehen sei - mit möglichst wenig ErwachsenenEinmischung, aber doch so, dass die ganze Situation nicht eskaliert und im Krankenhaus endet.

Ein Krimi. Es sollte ein Treffen am nächsten Tag stattfinden, zu viert, aber vielleicht kam auch gleich die ganze Gang. Das Treffen sollte interessanterweise in einer hamburger Gegend stattfinden, die meiner (zugezogenen) Freundin fremd war, ich aber ganz gut kannte, da ich dort in der Nähe aufgewachsen war. Wir wollten u.a. vorab dort auflaufen, gucken, dass die Jungs auch wirklich nur zu zweit kamen, uns im Hintergrund unsichtbar halten und eingreifen, falls da was schief geht. Ich muss sagen, ich war erstens ziemlich beeindruckt von dem Sohn, der sich der Situation stellen wollte, selbst wenn es zu einer Schlägerei kam, und von meiner Freundin, die als Mutter natürlich emotional betroffen war und trotzdem nicht hysterisch wurde, ihren Sohn versuchte zu befähigen, mit dieser Situation um zu gehen, sein Vertrauen nicht zu missbrauchen und als Unterstützung da zu sein - und ansonsten die Jungs das nach ihrer Art austragen zu lassen.

Kurz vor dem Treffen weihten Romeo und Julia noch die Ma von Julia ein. Die ebenfalls reagierte und am Ende gab es dann doch eine Lösung, die vorher nicht machbar schien - die eigentlich drei Beteiligten setzten sich zusammen, übten sich in gewaltfreier Kommunikation und so wie es ausschaut, ist das Problem nun einigermaßen gelöst.

Die ganze, ziemlich dramatische Situation bot viele WachstumsChancen - und sie wurden genutzt... Ein schönes Ende, finde ich. Und meine Freundin und ich lernten aufgrund der Situation eine spannende Frau kennen, deren Geschichte filmreif ist...

Und nun werde ich versuchen, meine Bronchities zu kurieren.

:) Eure marymi

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