In den letzten Tage fällt mir verstärkt auf, das sich die, hm, Kommunikation verändert. Vielleicht auch nur in meiner Wahrnehmung - und in meinen Gesprächen - aber es ist ein interessantes Phänomen.
Wer sich mit seiner eigenen Entwicklung beschäftigt, oder mit Psychologie oder mit Esoterik und Spiritualität, endeckt irgendwann, das sich die Dinge spiegeln: Außen erscheint, was innen ist. Sehr hilfreich in emotionalen Konflikten - vor allem dann, wenn alle Gesprächspartner diesem Konzept folgen. Wenn man sehr zur Selbstreflektion neigt, kann es irgendwann auch schaden - Weil man schnell die Balance verlieren kann und vergisst, das man selbst ja auch den anderen spiegelt.
Gemäß meinem damaligen Weltbild und der Erkenntnis, das Ursache und Wirkung keine Abfolge sondern ein und dasselbe sind, beschloss ich vor ein oder zwei Jahren, meine Umwelt ab sofort anders zu betrachten: Keine Spiegelungen mehr für mich. Ich gebe zu, das mir Spiegelungen zu dem Zeitpunkt eher auf die Nerven gingen. Ein Ergebnis des Experiments war, das ich sehr viel differenzierter wahrnahm, ob das Thema des Gegenübers, seine Emotion etc. etwas mit einem eigenen Thema von mir zu tun hatte, oder nicht. Tatsächlich kam das wesentlich seltener vor, als ich dachte. Und ich konnte mich darauf verlassen, das mir das dann sofort bewusst war. Ich also fokussiert an den spezifischen eigenen Themen weitergehen konnte.
Ein anderes Ergebnis war, das ich mir etwas "verloren" vorkam: Ist nämlich auch ganz schön doof, wenn man keinen Spiegel seiner "humanistischen Identität" hat. Also sich selbst zu erkennen und zu sehen, wenn man kein Gegenüber hat, der einem dieses spiegelt.
Wenn ich mich jetzt mit einigen Menschen austausche, passiert etwas wunderbares. Die Themen hängen tatsächlich sehr konstruktiv und effektiv zusammen! Aber es ist eher ein "gemeinsames" Weitergehen, als, wie früher, ein "aufnehmen des Themas" und jeder frickelt daran für sich oder nicht.
Mir wurde das gestern bei einem Gespräch mit Susanne klar. Wir reagierten darauf, indem wir die Lösung für einen "blinden Punkt" in den Gesprächsinhalten selbst suchten. Sprich ungefähr so: "Okay, worüber haben wir vor 5 Minuten gesprochen... Du sagtest mir abc... das brachte mich zu xyz... dieser Inhalt in Bezug auf Dich ist die "Lösung"...".
So erlebe ich das in letzter Zeit auch mit anderen Menschen. Man agiert im Gespräch zusammen aus einer Einheit heraus, die sich dann differenziert verbal ausdrückt. Es ist ein anderes Gefühl als "Spiegelung", weil man zusammen agiert, selbst wenn man unterschiedliche Gesprächspositionen hat. (Das "klappt" bisher nicht mit allen, stelle ich fest, aber ich werde das mal beobachten ;) .) Ein anderer Unterschied ist, das es nichts mit "arbeiten", zu tun hat - es gibt keine Schwere, keine Mühsahl. Und es ist schnell - verdammt schnell. Im Moment fällt es mir noch schwer, alles gleichzeitig wahrzunehmen und wieder auszudrücken: Die Ebene "Einheit", die Ebene "Austausch als Mensch", bei mir zu bleiben und gleichzeitig beim anderen zu sein. Und das alles glasklar im Austausch.
Vor ein paar Tagen hatte ich mir gewünscht, mal ein paar spannende Erlebnisse in Sachen Multidimsionales Sein zu haben. Also so was "spektakuläres" wie der Zeitsprung vor anderthalb Jahren. Ich finde das Kommunikationsding jetzt nicht wirklich abgefahren - aber es wird wohl was mit Multidimensionalität zu tun haben...
:) Eure marymi
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