Donnerstag, 8. Mai 2008

Wieder eine neue Ebene...

Erstaunlich, in welch kurzer Zeit sich die Dinge seit einiger Zeit verändern... Bei mir hat vor kurzem wieder eine neue Phase auf einer anderen Ebene stattgefunden. Meine Löwenfreundin fand die vortrefflichen Worte dafür: Ein Leben ohne Raum-Zeit-Gefüge.

Die üblichen Zeitraster habe ich im letzten Jahrhundert verlassen, als ich aufhörte, meine Uhren zu tragen. Das einzige, was ich anschließend vermisste, waren die schönen Schmuckstücke, zu denen meine Uhren geworden waren. In den letzten fünf Jahren hat sich mein Zeitverständnis dann nochmal gewandelt... Es wurde nach und nach zu „richtige Zeit-richtiger Ort“ und immer mehr zu „jetzt“. Anstelle von: Planungen, an welchem Datum um wieviel Uhr man was macht.


Sofern ein Raster notwendig war, zum Beispiel im Job, versuchte ich zeitliche Ankerpunkte als groben Rahmen zu nehmen und inhaltlich-zeitlich so offen wie möglich zu lassen. Bei Einzel- oder Team-Coachings legten wir also einen Arbeitstag und auch einen Anfangzeitpunkt fest, ließen jedoch die Abschlusszeit offen. Ungefähre Richtlinie war schon mein Gefühl, „wie lange wir benötigen“, allerdings mit der Offenheit, dies aus dem Moment heraus zu entscheiden, was wir meistens taten. Es war wichtiger, ob mein Kunde jetzt gerade eine Pause brauchte, eine langsamere Gangart oder eine schnellere und so weiter, als zu schauen, ob es jetzt 11.30 ist und damit Zeit für etwas, was wir zu einem anderen Zeitpunkt vereinbart haben.



Wie zum Henker soll man ein OhneRaumZeitGefüge darstellen... c:marymi


Seit Anfang April nun lebe ich vorübergehend ohne üblichen Wohnraum. Da wir aus meiner Wohnung raus mussten, ich jedoch das, was ich mir als nächstes vorstelle, im Moment nicht finde, nutze ich die Gelegenheit, umherzuziehen und meine Reiselust zu bedienen :) Da ich selbstständig bin und überall arbeiten kann, bin ich nicht auf einen festen Standort angewiesen.


Neben der konkreten Raumlosigkeit haben sich nun seit kurzem auch die anderen Ebenen von Raum und Zeit verändert. Früher hatte ich immer Ankerpunkte: Ich wusste gefühlt, was vor mir lag, auch wenn ich mit meinen zeitlichen Angaben meistens daneben lag... Kein Wunder, denn diese Art zukünftigen Potenziale oder Ankerpunkte lassen sich einfach nicht mit unseren menschlichen Zeitmaßstäben einsortieren, weil sie sich außerhalb dieser Struktur befinden (hab ich trotzdem oft genug versucht, haut aber einfach nicht hin). Jetzt ist es so, dass diese Ankerpunkte weg sind. Es fühlt sich nicht mal mehr nach „im Jetzt“ leben an, sondern einfach so, als ob ich außerhalb dieses Rasters „Vergangenheit-Jetzt-Zukunft“ lebe.


Ich muss zugeben, dass ich eine Weile brauchte, um mich an diesen Zustand zu gewöhnen. Zu wissen, was ungefähr passiert und „als Nächstes“ kommt, ist schon ziemlich hilfreich. Dieses nicht mehr zu haben, lässt einen erst mal in einem Vakuum zurück. Die Schlussfolgerung, die mein Verstand einfach so zog, war: „Wenn ich keine zukünftigen Ankerpunkte mehr fühle, dann kommt nix mehr.“ Gestern hab ich kapiert, dass das Gegenteil der Fall ist... Mit den Ankerpunkten strickt man sich drumherum sein Leben, sozusagen, und nutzt die Möglichkeiten, die aus dem Moment oder anderen Potenzialen entstehen. Sind die Ankerpunkte weg, und damit auch die Struktur, die das Zeitgefüge zusammenhält, dann kann man auf einmal eine andere Ebene wahrnehmen.


Ich würde im Moment sagen, es ist die Ebene jenseits der Linearität, eine Ebene, in der alles zu einem Punkt verschmilzt. Und dieser Punkt dehnt sich dann bzw. strahlt dann aus. Hm, Ihr merkt, dass ist schon wieder etwas strange zu beschreiben... Ich glaube, dies ist nun der Möglichkeitsraum, ohne (von mir selbst) festgelegte Potenziale/Ursachen/Wirkungen. In der Umsetzung müsste das bedeuten, dass die Energie nun tatsächlich frei fließt und ich sie zu dem verwandeln kann, was sich gerade optimal für mich und sie anfühlt. Das wiederum ist ein unendlicher Möglichkeitsraum...


Mal schauen, wann ich den Dreh dazu hinbekomme – Jetzt gerade kann ich zwar fühlen, wie sie sozusagen geduldig um mich herum fliesst, aber ich weiß noch nicht so genau, wie ich sie dazu bekomme, sich in irgendwas zu manifestieren ;)


Liebe Grüße an Euch Leser,
Eure marymi *die-gerade-die-Wendland-Idylle-genießt* :)

ps: sorry, die bloggerdarstellung spinnt seit kurzem und zeigt die sachen nicht so an, wie ich sie anlege - daher muss ich es mehrmals posten weil hinterher so verändern dass es passt(für diejenigen von Euch, die meine posts abboniert haben...)

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